20.02.2019

Die grössten Irrtümer über Factoring

Was Sie über Factoring wissen sollten

Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn Sie Factoring hören? Nicht selten wird Factoring mit Inkasso verwechselt, oder gilt gar als Indiz dafür, dass ein Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Doch Factoring beweist sogar das Gegenteil und kann Unternehmen viele Vorteile verschaffen. Wie, verrät BNP Paribas Factor – und räumt mit den größten Irrtümern über Factoring auf.

Factoring setzen doch nur Unternehmen ein, die in finanziellen Schwierigkeiten sind.

  • Verbunden mit diesem Vorurteil haftet Factoring ein schlechtes Image an. Ein Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten beauftragt man schließlich nicht gern. Dabei beweist ein Unternehmen, das Factoring nutzt, genau das Gegenteil: Bevor ein Geschäft zustande kommt, wird jeder Kunde vom Factoring-Anbieter gründlich überprüft. Dabei sind nicht nur die reinen Kennzahlen wichtig, sondern auch die nachhaltige Ertragskraft und das Geschäftsmodell. Unternehmen, die diese Überprüfung bestehen und ihre Forderungen an einen Factoring-Dienstleister übergeben, verfügen somit über eine gute Bonität. Ein Factoringvertrag kann also als eine Art Auszeichnung angesehen werden und ist damit ein Gütesiegel für Unternehmen.

    Darüber hinaus macht Factoring sich als strategisches Finanzierungsinstrument grundsätzlich in jedem Unternehmen bezahlt. Denn es bietet über die Finanzierung heraus noch weitere Vorteile.Zum Artikel 5 beste Gründe für Factoring

Mit Factoring verliere ich die Hoheit über meine Kundenkommunikation und meinen eigenen Mahnprozess.

  • Falsch – der Factoring-Anbieter trifft keine Entscheidung wirklich allein. In einem gemeinsamen Gespräch mit dem Factoring-Partner wird das Mahnwesen abgestimmt. Factoring beweist darüber hinaus Flexibilität: So kann der Kunde auf Wunsch das Mahnwesen zu 100 Prozent selbst übernehmen und der Factor übernimmt nur das Inkasso ab einer Überfälligkeit von 60 Tagen. Je nach Factoring-Produkt sind aber auch Sondervereinbarungen möglich. Rechnungen an wichtige Kunden beispielsweise müssen nicht aus der Hand gegeben werden. Bei Kunden, mit denen ein besonders gutes Verhältnis besteht, können die Unternehmen etwa Inhouse-Factoring nutzen. Beim Inhouse-Factoring ist eine Kombination aus Kunden-Mahnwesen und Factor-Mahnwesen möglich

Im Prinzip ist Factoring das gleiche wie Inkasso.

  • Nein, denn es gibt einen grundliegenden Unterschied zwischen Inkasso und Factoring: Ein Inkassounternehmen sorgt für die Beitreibung oder den Ankauf überfälliger oder zahlungsgestörter Rechnungen. Ein Factoring-Anbieter kauft Unternehmen nur Außenstände ab, die noch nicht fällig sind. Säumige Einzelrechnungen dagegen kauft ein Factoring-Anbieter nicht an. Sind jedoch bereits mehrere Mahnversuche verstrichen, kann das Factoring-Unternehmen – wie jeder andere Gläubiger auch – ein Inkassounternehmen beauftragen. Bevor dies geschieht, wird jedoch Rücksprache mit dem Auftraggeber gehalten, um Rücksicht auf dessen bestehende Geschäftsbeziehungen zu nehmen.

Die Kosten von Factoring sind zu hoch, sodass keine finanziellen Vorteile dadurch entstehen.    

  • Die Factoring-Gebühr zahlt sich durch Einsparungen, die durch das Factoring erst möglich gemacht werden, aus:
  1. Durch das Factoring wird das Unternehmensrisiko verringert, da der Factor zu 100 Prozent das Forderungsausfallrisiko trägt.
  2. Weil die Liquidität durch den Verkauf der Forderungen nun schneller verfügbar ist, können Skonti genutzt werden. Lieferantenkredite gehören damit der Vergangenheit an.
  3. Wenn das Mahnwesen entlastet wird, sinken die Kosten im Forderungsmanagement. Wird dieser Bereich dauerhaft vom Factoring-Anbieter übernommen, können sich die Unternehmensleitung und die Buchhaltung wieder voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren. Factoring kann also dazu beitragen, Ressourcen freizusetzen.