26.07.2020
Factoring: Digitalisierungsschub durch Corona nutzen
Liquidität für die Digitalstrategie
Ob Home-Office, Zoom-Meetings oder die Automatisierung ganzer Fabriken: Die Corona-Krise beschleunigt als Katalysator die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft branchenübergreifend. Vom mittelständischen Unternehmen bis hin zum DAX-Konzern mussten Unternehmen quasi über Nacht Geschäftsprozesse vollständig in den virtuellen Raum verlagern oder um digitale Lösungen ergänzen. Vieles davon wird auch nach der Corona-Pandemie Bestand haben. Nach Angaben der „Corona Restart-Umfrage“ des VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. und der Unternehmensberatung agiplan GmbH unter Entscheidern deutscher Industrieunternehmen fokussieren sich mehr als drei Viertel der Befragten (78 Prozent) nun auf Digitalisierungs- und IT-(Sicherheits-)-Projekte in Produktion und Logistik. Weitere 68 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass die Corona-Krise ihnen gezeigt habe, der Digitalisierung einen höheren Stellenwert beizumessen.
Die Planung und Umsetzung einer Digitalstrategie ist jedoch kostenintensiv. Neben den Kosten für den Einsatz oder die Entwicklung der Technologien betrifft das auch fehlendes Fachwissen, das mitunter durch neue Fachkräfte beigebracht werden muss. Gerade in Krisenzeiten ist das schwierig zu realisieren, steht doch häufig die Liquiditätssicherung im Vordergrund. Bereits vor Corona waren nach Angaben des Digitalverbands Bitkom für rund drei Viertel der deutschen Industrieunternehmen die hohen Investitionskosten einer der wesentlichen Knackpunkte für die Umsetzung digitaler Lösungen. Während auf der einen Seite die Einführung und Umsetzung digitaler Prozesse für viele Unternehmen zum Teil überlebensnotwendig ist, zwingen der Wirtschaftsschock mitsamt dem Einbruch der Nachfrage und Zusammenbruch von Lieferketten infolge des Lockdowns auf der anderen Seite zur Kostenreduktion und Sicherung von Liquidität.
Factoring: Gerade in Zeiten von Corona eine attraktive Finanzierungslösung
Innovationen und digitale Lösungen sichern zwar die Zukunftsaussichten eines Unternehmens, zahlen sich mitunter aber erst mittel- bis langfristig aus – die Kosten allerdings fallen kurzfristig an. In diesem schwierigen Umfeld bietet sich gerade Factoring als ein strategisches Finanzierungsinstrument an. Es hilft, die Finanzierungsquellen zu diversifizieren und so Liquiditätsengpässe bestmöglich zu vermeiden. Wie funktioniert das? Unternehmen können durch den Verkauf von Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen schnell und unkompliziert an die für die Umsetzung von Digitalisierungs- oder Automatisierungsvorhaben notwendige Liquidität gelangen. Darüber hinaus wirkt sich Factoring positiv auf das Working Capital aus, da Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung unter Berücksichtigung einer verlängerten Zahlungsfrist gegenüber dem Factor beglichen werden können. Damit ist der Kunde in der Lage, seine Liquiditätssituation so zu steuern, dass es mit der nicht verauslagten Liquidität zum Beispiel seine Verbindlichkeiten gegenüber der Bank und damit den Zinsaufwand reduzieren kann. Die dadurch höhere Eigenkapitalquote und der niedrigere Verschuldungsgrad sorgen für eine verbesserte Unternehmensbilanz. Hinzu kommt: Factoring sichert gegen Risiken ab. Der Factoring-Partner übernimmt beim Kauf der Rechnungen auch das volle Ausfallrisiko, sodass Unternehmen zu 100 Prozent vor Forderungsausfällen geschützt sind. Das schafft Gewissheit und Planbarkeit – und beides ist in Krisenzeiten kaum mit Gold aufzuwiegen.
Zukunftssicherheit durch Digitalisierung
Factoring bietet Unternehmen damit eine Möglichkeit, die digitale Transformation voranzutreiben. Damit lässt sich nicht nur die aktuelle Krise erfolgreich bewältigen, sondern auch das Fundament für die Wettbewerbsfähigkeit nach der Pandemie legen. Digitale Prozesse schaffen darüber hinaus auch Krisenresilienz – ein weiterer wichtiger Aspekt der aktuellen „Sprung-Digitalisierung“.
Die Mehrheit der Entscheider in deutschen Industrieunternehmen scheint das auch nutzen zu wollen, so die VDI-Umfrage. Während 80 Prozent der befragten Unternehmen die Digitalisierung ihrer Prozesse weiter ausbauen will, planen 74 Prozent der Umfrageteilnehmer, ihre Interaktionen mit Lieferanten und Kunden stärker zu digitalisieren. Und rund ein Drittel der befragten Industrieunternehmen setzen auf eine stärkere Digitalisierung und Automatisierung, um ihre Effizienz in der Logistik zu steigern und Lieferketten künftig widerstandsfähiger aufzustellen.